1994 Namenloses Hip-Hop-Projekt

1993 brachten Die Fantastischen Vier „Die 4. Dimension“ heraus und spätestens zu diesem Zeitpunkt musste ich mich als hoffnungslosen Fan bezeichnen, der u.a. die ersten drei Alben komplett auswenig mitrappen konnte. Aus diesem Grund versuchte ich Simon, der eher in der Techno-Szene zu Hause war, zu überzeugen mit mir deutschen Hip-Hop zu machen. Auf insgesamt vier noch erhaltene Tracks haben wir es immerhin gebracht.

Der ausgereifteste war Toleranz aus dem Jahr 1994.

Ein wesentlicher Bestandteil war eine Flohmarkt-Schallplatte mit zwei Märchen, „Des Kaisers neue Kleider“ und „Das hässliche Entlein“ von denen zahlreiche Samples in den Stücken zu finden sind, vor allem letzteres passt wie ich finde ziemlich gut in den von mir geschriebenen Text. Aus Mangel an Scratch-Fähigkeiten wurden auch die Scratcher von uns gesampled und willenlos aneinandergereiht, was man durchaus hören kann.
Die Produktion kam noch komplett ohne Software-Synthies aus, sowohl mein Konfirmations-Geschenk, den DX21, von 1987 wie auch den ollen Drumcomputer HR-16 meine ich zu erkennen.
Auch der Sprech-Gesang wurde in kompletten Strophen per 4-Spur aufgenommen, dabei wäre hier vom Timing und der Aussprache (meinen Sprachfehler hätte man ruhig De-Essen können) durchaus noch Optimierungsbedarf gewesen, aber Cubase Audio war damals leider noch Zukunftsmusik.

Ich träumte das Ganze als richtige Band aufzuziehen, inklusive (Halbplayback)-Livegigs. Über eine Anzeige versuchte ich damals noch mehr Mitstreiter für dieses Projekt zu finden. Einer kam tatsächlich mal vorbei, doch das harmonisierte nicht so richtig, da er seinem Text erstmal begann die Fanta 4 zu dissen, das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen. Letztendlich ist das Ganze dann daran gescheitert, das Simon eigentlich kein Hip-Hop mochte und dem habe ich mich dann irgendwann gefügt.

Daher haben wir uns auch nie auf einen Bandnamen für dieses Projekt einigen können.

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4 Gedanken zu „1994 Namenloses Hip-Hop-Projekt

  1. „Toleranz“ ist großes Kino. Mir gefällt die Zeile mit dem „kleinen Dicken“ am Besten *hust*.

    Gruß vom Müller

  2. Danke. Damals war ich noch ein bißchen anders drauf. Heute wird sich selbstverständlich an den kleinen Dicken ausgelassen, und zwar so richtig ;)))

  3. Ja ja, habe mich über den Text echt gewundert. So kenne ich Dich gar nicht 😉

  4. Pingback: www.band-blog.de» Blogarchiv » Namenloses Hip-Hop-Projekt #2

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