1990 Namenloses Projekt mit Sebastian

Sebastian war ein Freund aus Kindertagen, den ich mit 16 wieder kennenlernte. Er besass eine Yamaha-Workstation mit integriertem Sequenzer und sogar einen Atari mit MIDI, war mir also technokratisch haushoch überlegen. Zusammen wollten wir eine Band im Stil der Pet Shop Boys gründen, ein Keyboarder, ein Sänger. Da Sebastian noch schlechter als ich singen konnte, fiel letztere Funktion mir zu. Obwohl wir in meiner Erinnerung unzählige Stunden in seinem „Studio“ verbrachten, kann ich mich nur an einen einzigen Song erinnern, der am Ende dabei rauskam. Diesen gab es in verschiedenen Varianten, einmal mit Text (ich bediente mich mal wieder aus einem englischen Gedichtband von E.A.Poe), den ich einsang, einmal als Instrumental-Version. Letztere ist auch erhalten:

What Can We Do (Instrumental Version)

Ich finde das Ganze klingt gar nicht mal schlecht, hört sich so ein bißchen an wie die Titelmelodie irgendeiner Fernsehshow (nachmittags in Hessen 3) aus den 80ern. Allerdings verstehe ich nicht warum wir das Timing des unsäglichen Klaviersolos (ab 3:25) nicht korrigiert haben. Ich wollte wohl den Livesound erhalten (haha).
Klaviersoli wollte ich zu der Zeit übrigens in jedem Stück haben, liegt an dem (vom Timing nicht vergleichbaren) Super-Solo in Guru Josh’s Inifity
Dann verliebte ich mich in Sebastians Schwester und das war der Anfang vom Ende.

Tribute-Band

Ralf überlegt bei einer The-Cure-Tribute-Band einzusteigen. Auch wenn ich außer den Sachen die im Radio laufen, keinen grossen Bezug zu dieser Band habe, kann ich mir gut vorstellen, dass man damit in jedem Alternativen Schuppen in ganz Deutschland gut spielen kann und auch immer einen gewissen Publikumszulauf hat.

Das hat für mich dazu geführt, für mich mal das Thema Tribute-Bands zu beleuchten.

Ich meine hierbei nicht die professionell aufgemachten Band, die man immer auf den Schlossgrabenfesten dieser Welt sieht wie die m.E. grandiose Queen-Cover-Band MerQury, sondern im Prinzip eine Cover-Band (unabhängig von Niveau) die einfach nur Songs von genau einer Band spielt.
Im Semi-Profi-Bereich ist mir Blood Sugars Sex Magic aufgefallen die vor ein paar Jahren in Darmstadt mal so eben den Schlosskeller mit 200 Leuten gefüllt haben.

In meiner Karriere habe ich mal bei einer Bon-Jovi-Cover-Band vorgespielt (freundlich gesagt, hat das nicht so harmonisiert) und mich in einem Anfall geistiger Umnachtung bei einer Rammstein-Cover-Band als Schlagzeuger beworben (Die Umnachtung bezieht sich auf das Schlagzeug, nicht auf Rammstein, mit dem ich zu dem Zeitpunkt schon lange abgeschlossen hatte).
Außerdem wollte ich mal mit Björn eine U2-Cover-Band und quasi zeitgleich ein Doors-Tribute gründen, beides scheiterte an der Ernsthaftigkeit obwohl wir sogar mal eine Anzeige geschaltet hatten. (Auf beide Anzeigen meldete sich der gleiche gitarrespielende Spanier, der wohl ein U2 und Doors-Fan war 😉

Mein Traum früher (so vor 20 Jahren) war immer ein Guns’n’Roses-Cover-Band. Ich hatte sogar schon mal einen Namen: Dust’n’Bones. Allerdings dürfte es wahnsinnig schwierig sein einen Sänger von Axls Format zu finden. (In Prag habe ich mal eine gehört, aber wie gesagt, dass ist wohl eine Ausnahme-Erscheinung)

Mehr aus privatem Interesse fände ich ein Duran-Duran-Cover auch persönlich top, ob man damit viele Leute zieht kann ich nicht beurteilen.

Wenn ich im Moment so drüber nachdenke, worauf ich im Moment Lust hätte und zeitgleich meinen Anspruch an ein gewisses Interesse im Publikum erfüllt, könnte ich mir zwei Sachen vorstellen:

1. Ein Nickelback-Tribute.
– Problem hier (wie fast immer): ein geeigneter Sänger, aber nicht ganz so schwierig wie bei GNR
– wirklich viele Hits hatte die Band nicht, ich bin mir gar nicht so sicher ob die Sachen so eingängig sind wie ich mir dachte

2. Ein Jack-Johnson-Tribute
– hiermit würde man sicher sehr viele Zuhörer ansprechen, allerdings wäre die Geschichte musikalisch eher gediegen, um nicht zu sagen langweilig.

Wir schauen mal, wenn mir sowas über den Weg läuft, werde ich berichten.

1998 Bach-Rap

Der frühere Schlagzeuger von Cubiq Urs mit dem mich seit gemeinsamen Musik-Leistungskurs-Zeiten eine lange Musikkarriere verbindet, betrieb Ende der 90er für einige Zeit ein eigenes Tonstudio.
Nachdem wir mal unter Alkoholeinfluss zusammen im Café Chaos einen Raptext geschrieben hatten, den wir später mit einem geliehenen Alleinunterhalter-Keyboard unter noch mehr Alkoholeinfluss produzierten (Song leider indiziert 😉 ) beschlossen wir, das Ganze etwas ernster anzugehen.
Für ein Wochenende schlossen wir uns in seinem Studio ein mit dem Ziel irgendeine Art von Hip-Hop aufzunehmen. Tatsächlich hielt sich unsere Kreativität leider in Grenzen, die Produktion des ersten Tages landete komplett im Trash.
Gegen Ende des zweiten Tages begannen wir mit einem Bach-Choral zu experimentieren, den wir simpel mit ein paar Drum-Loops unterlegten und zu dem ich einen schnell hingeschriebenen Text in Mikro sprach. Trotz oder gerade wegen der Simplizität dieses Stückes finde ich das Ergebnis aber durchaus reizvoll.

Einen Namen hat weder das Projekt noch der Track bekommen, wir nannten es einfach Bach-Rap 😉

Weiter verfolgt haben wir unsere Zusammenarbeit in diesem Bereich anschließend nicht mehr. Auch wenn wir nie drüber geredet haben, war dieses Stück als Output von einem ganzen Wochenende wohl einfach zu wenig.

Veröffentlicht unter 1998

Das Schlimmste!

Was ist das schlimmste nach einem Gig? Wenn Du durch das Gedränge in der jeweiligen Location Deinen Kram raustragen musst und die Leute Dich anschauen, sehen dass Du gerade mit schwerem Gepäck durchwillst und einfach mal keinen Zentimeter zur Seite gehen.