1990 Die Roten Bananen

1990 war ich unter anderem Ärtze und Tote Hosen – Fan und daher beschlossen Leo (Git) und ich (Drums) eine „Punk“-Band zu gründen. Ein Sänger (Jan) wurde aus dem Freundeskreis akquiriert und sogar einen Bassisten (Dieter) fanden wir über eine Annonce im lokalen Musik-Geschäft, geködert wurde dieser, dass er seinen Bass an meinen Gitarren/Keyboard-Verstärker anschließen durfte, dem die tiefen Frequenzen mittelfristig nicht besonders gut taten.
Am Anfang versuchten wir uns an ein paar Ärzte-Covers und erhielten den Arbeitstitel „Die Quacksalber“, das war dann auf Dauer aber doch zu nah dran an unseren Idolen und deshalb benannten wir uns irgendwann um in „Die Roten Bananen“ und konzentrierten uns mehr auf eigene Songs.
Mir persönlich war die politische Bedeutung der Farbgebung gar nicht bewusst, aber Jan der auch die Texte schrieb hatte durchaus Tendenzen in diese Richtung, so dass wir einen leichten linksradikalen Touch bekamen, der aber durch Songs wie „Der Sodbrennen-Song“ nie zu ernst wurde.

Wir hatten zwei ganze Konzerte, einmal als Vor- und Nach(!)gruppe von „Die Abetiker“ – eigentlich nur als Vorband gebucht, spielten wir aus irgendeinem Grund auch nach dem Auftritt der Abetiker nochmal. Ich erinnere mich, dass ich unbedingt den Schriftzug auf der Bass-Drum mit einem Tuch verdecken wollte, mit dem Ergebnis dass man die Bass-Drum gar nicht mehr hörte – Aussehen ist alles!
Das zweite Konzert war bei mir in der Schule zur Einweihung des neuen Dachs, hierfür bekamen wir sogar 200,- Mark. Dieter wollte diese in Bier umsetzen, ich wollte meinen gigantischen Reichtum von 50,- DM nicht so leichtfertig ausgeben, daran und an anderen Problemen scheiterte letztendlich die Zukunft der Band. Hauptsächlich wollte Leo keine stupiden Power-Chords mehr schrubben, die diversen Nachfolger an der Gitarre konnten das Ende nur herauszögern.

Aufnahmen existieren leider keine aus der Zeit, aus dem Gedächtnis kann ich nur noch den einen oder anderen Textbaustein rezitieren:

Der Punker

Hallo Mama, hallo Papa,
schaut mal her, das ist der Frank
Meine Güte, unsere Tochter
kommt nach Haus, mit einem Punk!
[…]

Der Sodbrennen-Song

Neulich war ich zum ersten Mal,
beim neuen Fastfoodladen in der Stadt,
Dort bestellte ich drei Burger,
die hießen Ekel, Würg & Kotz.
[…]

 

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1990 The Fifty Boys

Als 1989 der Film Great Balls Of Fire rauskam, entdeckte ich meine Leidenschaft fürs Klavierspielen.
Zusammen mit Christos gründete ich eine 50er Rock’N’Roll-Band.
Aufnahmen aus der Zeit sind leider keine mehr vorhanden, übrig blieben nur die äußerst kreativen Künstlernamen.

Die Besetzung:
Chuck, Gesang
Jerry Lee, Piano

1990 Double U D.C. – The Killer

1990 konnte ich Simon überreden mir mal für eine Nacht seinen Amiga 500 auszuleihen. Neben einem kleinen Sequenzer-Programm hatte ich damit sogar einen richtigen Sampler zur Verfügung. Von Freitag 18:00 bis Samstag 12:00 saß ich im Prinzip ununterbrochen vor dem Gerät und produzierte folgenden Track in den ich alles reinsamplete was meine Kassettensammlung hergab.

Double U D.C. – The Killer

Die miese Sound-Qualität ist zum Teil den technischen Möglichkeiten, zum Teil aber auch dem mehrfachen Hinundherkopieren des Songs geschuldet.

Mir war selbst nicht ganz klar was eigentlich Songtitel und was Interpretenname sein sollte.
Double U = W stand jedenfalls für meinen Vornamen
D.C. hatte keine Bedeutung, ich fand es hörte sich einfach cool an, wie „Washington D.C.“
„The Killer“ war eine Hommage an mein damaliges Rock’N’Roll- und Klavier-Idol Jerry Lee Lewis, auch wenn der Song von der Musikrichtung nicht ganz so viel mit ihm zu tun hat.

Samstag nachmittag gab ich den Amiga zurück und das war das Ende dieses Projekts.

Ich erinnere mich außerdem daran, dass ich damit mal ein Mädchen beeindrucken wollte, die liess mich aber mit sinngemäß folgendem Kommentar abblitzen: „Ohne Gesang geht das aber gar nicht“

 

Bildquelle: Wikipedia.de

Veröffentlicht unter 1990

1990 Namenloses Projekt mit Sebastian

Sebastian war ein Freund aus Kindertagen, den ich mit 16 wieder kennenlernte. Er besass eine Yamaha-Workstation mit integriertem Sequenzer und sogar einen Atari mit MIDI, war mir also technokratisch haushoch überlegen. Zusammen wollten wir eine Band im Stil der Pet Shop Boys gründen, ein Keyboarder, ein Sänger. Da Sebastian noch schlechter als ich singen konnte, fiel letztere Funktion mir zu. Obwohl wir in meiner Erinnerung unzählige Stunden in seinem „Studio“ verbrachten, kann ich mich nur an einen einzigen Song erinnern, der am Ende dabei rauskam. Diesen gab es in verschiedenen Varianten, einmal mit Text (ich bediente mich mal wieder aus einem englischen Gedichtband von E.A.Poe), den ich einsang, einmal als Instrumental-Version. Letztere ist auch erhalten:

What Can We Do (Instrumental Version)

Ich finde das Ganze klingt gar nicht mal schlecht, hört sich so ein bißchen an wie die Titelmelodie irgendeiner Fernsehshow (nachmittags in Hessen 3) aus den 80ern. Allerdings verstehe ich nicht warum wir das Timing des unsäglichen Klaviersolos (ab 3:25) nicht korrigiert haben. Ich wollte wohl den Livesound erhalten (haha).
Klaviersoli wollte ich zu der Zeit übrigens in jedem Stück haben, liegt an dem (vom Timing nicht vergleichbaren) Super-Solo in Guru Josh’s Inifity
Dann verliebte ich mich in Sebastians Schwester und das war der Anfang vom Ende.