Meine allererste eigene CD

Ein kurzer Nachtrag zu X-Turn: Mir ist gerade die allererste CD mit eigener Musik die ich je besessen habe in die Hände gefallen.
1994 legte Simon mit mehreren Freunden zusammen um die Musik von einer Firma auf CD brennen zu lassen. Kostenpunkt damals für eine CD: 60,- DM (~ 30,- €)
Stolzer Preis, aber noch stolzerer Besitzer und die CD hat auch bis heute überlebt.

2014-12-04 20.27.19

Veröffentlicht unter 1994

Warum ich eigentlich Bass spiele – Teil 1/2

1994 spielte ich mal für ca. 4 Wochen in einer Avantgarde-Band Schlagzeug. Der Gitarrist hatte eine komische selbstgebaute 18-Zoll-Box und dazu einen Peavey-Verstärker. Die Band löste sich ganz schnell wieder auf, aber das Equipment blieb für ein paar Jahre bei mir stehen, alle Versuche den Herren dazu zu bewegen, es doch bitte wieder abzuholen fruchteten nicht und irgendwann meinte er, wenn ich wolle könnte ich es doch verkaufen, was ich auch mehrere Jahre später tat. Vorher aber stellte ich fest, dass der Amp wohl eher für einen Bass als für eine Gitarre gedacht war und dadurch entstand die Idee, wenn ich doch schon einen Bass-Amp habe, dann kann ich doch mal einen Bass dazukaufen und dann werde ich Bassist. Irgendwas hatte mich am Bass-Spielen fasziniert also setzte ich meinen Plan in die Tat um und kaufte für 400,- Mark einen J-Bass-Nachbau. Ich übte einige Zeit fleißig, besorgte mit Tabs aus dem Internet (ja, damals schon!) und kaufte sogar eine Bass-Schule aber irgendwann war die Luft wieder raus und das Ding stand in der Ecke und friste sein Dasein. Bis im nächsten Jahrtausend die Cranestoners kamen. Dazu mehr in Kürze in Teil 2…

 

1994-1995 Time Ryder

time_ryder_11994 stieß ich über eine Anzeige zu einer dato noch namenlosen Band, die sich einige Zeit später den Namen „Time Ryder“ geben sollte. Diese quatierte ich direkt in meinem Proberaum ein und wir probten munter drauflos. Der Musikstil war so eine Pop-Rock-Blues-Richtung ohne echtes Profil – eigentlich ganz gefällig, aber echte Fans waren damit eher nicht zu gewinnen. Wie so oft haperte es aber sowieso an jeglichem Marketing, so daß Gigs Mangelware waren. Wir schafften es auf ganze zwei Stück in anderthalb Jahren. Für den ersten mieteten wir in Mainz an der Uni einen Raum an und organisierten alles selbst. Wir schafften sogar ein ganz ansehnliches Publikum heran. Hauptsächlich in Erinnerung blieb mir die Tatsache dass ich während des Gigs einen Krampf in der Hand bekam, so daß ich zwischendurch mehrere Minuten Pause machen musste und mir von fleißigen Helfern Hand & Arm massieren lassen musste.
Von diesem Gig ist auch eine Live-Aufnahme erhalten, die zwar nicht gerade durch Soundqualität überzeugt, aber besser als nichts:

One Night Love Affair
Getting Out Of My Way

Hiervon sind auch einige Fotos erhalten, auffällig dass wir uns kleidungsmäßíg sehr uneining waren. Ich als Crossover-Typ mit Short & Baseball-Cap, Jens + Dieter mehr so im Western-Look mit Lederweste und Halstuch und Klaus in orange-rotem NDW-Outfit

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time_ryder_3

Wir hatten Glück dass der Verantwortliche für das Mainzer Asta-Uni-Fest aus irgendeinem Grund auf dem Konzert war und so durften wir dort – zwar auf der kleinen Bühne und als allererste – aber immerhin unter sehr professionellen Bedingungen – noch einen zweiten kurzen Gig spielen. Hiervon ist sogar ein Video erhalten, dass man (wenn man denn unbedingt will) hier anschauen kann. (Im Nachhinein stören mich vor allem die doch sehr mäßigen Ansagen der Songs).

Offensichtlich hielt sich insgesamt die Begeisterung unseres Publikums in Grenzen, der eher magere Applaus war nur ein Hinweis darauf: Eine der auf uns folgenden Bands suchte einen Schlagzeuger, der Rat einiger meiner Freunde die bei dem Konzert waren mich doch dort zu bewerben hätte mich stutzig machen sollen, noch stand ich aber hinter der Musik von Time Ryder.

Allerdings verzog in der Zeit dieses Konzerts der Gitarrist aus beruflichen Gründen nach Ulm und wir machten uns erstmal auf die Suche nach einem Nachfolger, was einige Zeit und Arbeit erforderte. Irgendwann fanden wir dann auch einen und sogar noch einen zusätzlichen Keyboarder. Ich hatte allerdings mittlerweile bei Fallout angefangen und die Luft war deutlich raus, so daß wir irgendwann dann doch beschlossen die Band sein zu lassen und allesamt was anderes zu machen.

1994: X-Turn

Mit Simon habe ich jede Menge Zeug „produziert“, die grösste zusammenhängende Anzahl von Tracks wurden irgendwann unter dem Namen X-Turn gemacht.

1994 lernte ich auf einem Zivi-Lehrgang den DJ vom Aoxo kennen, dem ich natürlich gleich eine Demo-Kassette gegeben hab. Ich will dem Herren nicht zu Nahe treten, aber seine Aussage „Für ‚The Noise‘ besorg ich Euch ’nen Plattendeal“ passt ganz gut ins Bild der Schwätzer dieser Welt, denn das war auch das letzte was wir von ihm hörten. Auf jeden Fall haben wir uns eine Weile tierisch über den vermeintlichen Plattendeal gefreut.
Immerhin hat mein Cousin den Track eine Zeitlang als Intro für seine Einsätze als DJ genutzt.

Apropos Kassette: X-Turn gab es (als 1. Projekt) auch auf CD. Zu meinem 20. Geburtstag 1994 legte Simon mit ein paar anderen Jungs zusammen und schenkte mir eine echte X-Turn-CD. Dieses kostete in der Herstellung DM 60,- pro Stück und erschien in einer Auflage von 3. Habe ich heute noch.

X-Turn hat es im Nachhinein auch auf eine echt häßliche Homepage geschafft, die immer noch live ist: www.x-turn.de.vu, aus dieser ist auch das oben verwendete tolle Logo.

Dort sind auch einige Stücke zum Download angeboten, hier kommen weitere Leckerbissen. Leider habe ich keine Ahnung mehr wie die Titel heissen, es sind aber drei Trance-Stücke und eins, das mehr in die Richtung Ambient/Chillout gehört.

Trance 1

Trance 2

Trance 3

Ambient

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht unter 1994

1994 Namenloses Hip-Hop-Projekt #2

Ich habe schon über dieses Projekt berichtet, insgesamt gab es 4 Songs die wir aufgenommen haben. Die Song Nr. 3+4 wurden auf eine Kassette gemastert, die dann in Simons Auto verloren ging. Klingt komisch, ist auch komisch, aber wahr. Dazu muss man sagen, dass Simons Karre von der Tendenz her ein paar Eigenheiten hatte, u.a. lag noch zwei Jahre nachdem er aufgehört hatte zu rauchen ein Päckchen Marlboros auf der Hutablage,  zeitweise hatte er eine Ameisenkolonie im Kofferraum.
Wie auch immer – ich  hielt ich diese Aufnahmen für verloren, bis irgendwann mal eine Email kam, dass Simon die Kassette nicht nur wiedergefunden sondern sie sogar zu einem MP3 konvertiert hatte. Allerdings hatte das Tape die Zeit im Nirvana nicht unbeschadet überstanden, daher hörte man leider einen Teil von der Rückseite rückwärts mit im Song. Ich habe es aber geschafft mittels Spur-Selektierung den eigentlichen Song zu extrahieren, der dadurch nur noch Mono vorliegt, aber besser als nicht.

Inhaltlich orientiert er sich stark an einem Sampler namens „Rap gegen Rechts“ den ich zu dieser Zeit hoch und runter hörte, die genannten Zahlen hatte ich von einer Bundestag-Werbung einer Partei (nicht sicher, aber ich glaube es war die PDS) gegen Ausländerfeindlichkeit.

Aber hört selbst: Jeder Mensch ist Ausländer – Auch Du

PS: Mein Favorit ist übrigens das Sample ganz am Ende, ich glaube aus dem „hässlichen Entlein“